Wissenswertes
11.5.2023

ADHS - Praxisinformationen

ADHS - Literatur

Torsten Sochorick
Praxisbuch

Neurofeedback (Biofeedback) ist wissenschaftlich anerkannt. Das Verfahren wird im klinischen Kontext, in Form von Meta-Analysen weiter erforscht und untersucht. Auf dieser Seite finden Sie:

  • Ergebnisse und Zusammenfassungen von Studien
  • Veröffentlichungen zur Wirksamkeit von Neurofeedbacktraining
  • Beschreibungen von Einflüssen auf Kernsymptome diverser Störungsbilder
  • Diese Seite ist wegen der Fortschreitens der Wissenschaft nie ganz vollständig, wird aber laufend aktualisiert.

Eine Studie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden zu ADHS und Neurofeedback zeigt: Patienten lernen über Neurofeedback, sich selbst besser zu steuern. Erfahren Sie mehr.

Speziell eingesetztes Neurofeedbackverfahren führt zu Veränderungen in bestimmten Hirnarealen

Typische impulsive Verhaltensweisen werden mit Neurofeedback auf Verhaltensebene und neuronaler Ebene deutlich reduziert. Dies zeigt laut der Studie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, dass Neurofeedback nicht nur oberflächlich wirkt, sondern tatsächlich zu Veränderungen im Gehirn führt. ADHS Patienten lernen so, sich besser zu steuern. Davon profitieren die Betroffenen, ihre Angehörigen, Freunde und Lehrer.

Neurofeedback als Therapieform bei ADHS

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums sowie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden erforscht Neurofeedback als Therapieform bei ADHS. Das Team um Veit Rößner, Christian Beste und Annet Bluschke hat nachgewiesen, dass sich impulsives Verhalten der Patienten durch das Theta-Beta Neurofeedback reduzieren lässt. Im Journal Scientific Reports (Nature-Verlag) wurde eine Studie (doi10.1038/srep31178) publiziert. Diese zeigt erstmals, dass Neurofeedback nicht nur Effekte auf der Verhaltensebene, sondern auch auf der neurophysiologischen Ebene zeigt.

Direkte Rückmeldung der eigenen Gehirnaktivität auf dem Computerbildschirm

Neurofeedback wirkt, indem es die direkte Rückmeldung der eigenen Gehirnaktivität auf dem Computerbildschirm ermöglicht. Kinder bewegen mit ihren Gehirnaktivitäten z.B. ein Auto auf dem Computerbildschirm. Es findet ein Wettbewerb gegen den Computer statt. So kann der Blick auf die eigenen Gedanken geschult werden. Der ADHS-Patient lernt, sich selbst zu kontrollieren. Dr. Annet Bluschke:  „Bei Kindern mit der Diagnose AD(H)S geht es hier vor allem darum, das eigene Verhalten und die Konzentration besser selber steuern zu können.“

Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback, erschienen bei SPRINGER

Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback, erschienen bei SPRINGER

Sie wollen sich umfassend informieren? Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback

Ein umfangreiches Fachbuch zu Biofeedback und Neurofeedback wurde bei Springer in der inzwischen 2. Auflage herausgegeben. Dieses Buch bietet weit mehr als allgemeine Informationen. Sinngemäß schreibt der Verlag in seinem Begleittext zum Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback:

  • Stressreaktionen bewusst wahrnehmen und durch Selbstregulation kontrollieren, Behandlungsmöglichkeiten psychische und durch Stress verursachter Erkrankungen entdecken.
  • Das Buch beschreibt, wie Patienten die Selbstregulation autonomer Körperfunktionen (Blutdruck, Muskelspannung, Atmung) erlernen.

In diesem ausführlichen Fachbuch finden Sie einen umfassenden Überblick über alle gängigen Biofeedback- und Neurofeedback-Varianten und die Anwendungsmöglichkeiten. Neben Fallbeispielen typischer Störungsbilder und der Therapie enthält das Buch in der 2. Auflage auch Informationen zu Biofeedback und Neurofeedback bei Sucht und Autismus und diversen neurologischen Störungsbildern. Geschrieben ist es laut Verlag vor allem für interessierte Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Psychologen und Ärzte. Wenn Sie sich als Laie sehr ausführlich mit dem Thema Neurofeedback befassen wollen, kann es eine interessante Lektüre sein. Ich selbst habe das Buch Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback während meiner Ausbildung kennengelernt und verwende es regelmäßig in meinem Praxisalltag.

Neurofeedback bringt messbare Verbesserung für die Patienten

„Seit zweieinhalb Jahren bieten wir Neurofeedback als Therapieansatz für Patienten mit ADHS an“, so Dr. Annet Bluschke. „Mittlerweile liegen jetzt die ersten Studienergebnisse vor, die belegen, dass diese Form der Therapie eine messbare Verbesserung für die Patienten bringt“, so die Psychologin weiter.

Publikation:
Annet Bluschke, Felicia Broschwitz, Simon Kohl, Veit Roessner & Christian Beste:
The neuronal mechanisms underlying improvement of impulsivity in ADHD by theta/beta neurofeedback; in:
Scientific Reports 6, Article number: 31178 (2016), doi:10.1038/srep31178

Zur Pressemitteilung der Dresdner Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapie, Dr. Annet Bluschke

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